„Wir werden mit gleichen Chancen geboren, aber die Ausbildungs- und Berufsperspektiven sind für Frauen und Männer immer noch unterschiedlich. Zwar sind Frauen inzwischen genauso gut oder besser qualifiziert als Männer, dennoch verdienen sie nach wie vor weniger. In diesem Jahr müssen Frauen 55 Tage länger arbeiten als ihre männlichen Kollegen, um auf das gleiche Jahresgehalt zu kommen, damit liegen wir über dem europäischen Durchschnitt“, betont ÖAAB-Bundesobfrau Johanna Mikl-Leitner. „Eine der Hauptursachen für diese Benachteiligung ist, das die Anrechnung von Karenzzeiten bei den Gehaltserhöhungen noch nicht in allen Kollektivverträgen verankert ist.“ Viele Kollektivverträge enthalten automatische Gehaltsanpassungen. Dadurch bekommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig eine Gehaltserhöhung. Urlaub, Krankengeld, Präsenzdienst oder Pflegefreistellung werden dabei angerechnet, die Abwesenheit bei Karenz oftmals aber nicht. „Die Schlechterstellung durch die Nichtanrechnung oder nur teilweise Anrechnung von Karenzzeiten kann im gesamten Berufsleben nicht mehr aufgeholt werden. Und ein geringeres Einkommen hat eine geringere Pension zur Folge. Davon sind vor allem Frauen betroffen, denn sie sind es, die überwiegend in Karenz gehen. Deshalb muss das Ziel sein, die volle Anrechnung in allen Kollektivverträgen zu verankern. Karenz darf kein Nachteil sein“, fordert Mikl-Leitner. Bundesleiterin der ÖVP Frauen Abg. z. NR Dorothea Schittenhelm: „Ich unterstütze den Vorschlag von ÖAAB-Bundesobfrau Mikl-Leitner, die volle Anrechnung von Karenzzeiten bei Gehaltsvorrückungen in allen Kollektivverträgen zu verankern. Des Weiteren möchte ich am Equal Pay Day ganz besonders herausstreichen, dass nicht die Teilzeitarbeit für den Pay Gap verantwortlich ist. Im Gegenteil: Qualifizierte Teilzeitarbeitsplätze erleichtern den Wiedereinstieg in den Beruf und sind für uns ÖVP Frauen ein sehr wichtiger Punkt.“ Dies bekräftigt auch die Erwerbstätigkeitsquote der Statistik Austria, die in den vergangenen zehn Jahren bei den 15- bis 64-jährigen Frauen von 60,7 Prozent im Jahr 2004 auf 67,3 Prozent im Jahr 2012 gestiegen ist. Frauen können somit durch Teilzeitangebote vermehrt am Erwerbsleben teilnehmen. Die ÖVP Frauen möchten außerdem eine weitere wichtige Forderung zur gerechteren Bewertung von Arbeit schnellstmöglich im Regierungsprogramm umsetzen: Die Anrechnung von vier Jahren Pension pro Kind ist eine notwendige Maßnahme um Frauen in der Pension zu unterstützen, die durch Kindererziehungsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten, der leider immer noch nicht entsprechend honoriert wird. „Besonders am Equal Pay Day möchte ich die Frauen vor den Vorhang holen, die durch Kinderbetreuungsarbeit Beachtliches leisten aber keine Anerkennung erfahren. Hier muss es ein Umdenken von Seiten der Politik geben, denn Kinder zu kriegen darf nicht in die Armutsfalle führen.“, so die ÖVP Frauenchefin Schittenhelm. Vor allem Frauen sind davon betroffen, hier gilt es sofort tätig zu werden und die Punkte im Regierungsprogramm ehestmöglich umzusetzen.
Equal Pay Day - Schließen der Gehaltsschere ist das Gebot der Stunde
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